Wiener Schnecken aus dem Hause Gugumuck

Schmackhafte Fastenspeise

Seit Gedenken aß man in Österreich mehr Fleisch, als es anderswo üblich war. Die Fastenzeit wurde deshalb für Gläubige als harte Prüfung empfunden. Die kreative Interpretation der Fastenregeln schaffte hier Abhilfe. Besonders die kulinarisch verwöhnten Mönche und kirchlichen Obrigkeiten waren froh, dass Schneckenfleisch auch an Fastentagen erlaubt war. Sie sorgten für eine schmackhafte Abwechslung am Speiseplan.

Gleich fassweise transportierte man die Weinbergschnecken von der Schwäbischen Alb bis nach Linz und Wien. Von Ulm aus fuhren sogenannte Ulmer Schachteln mit der Schneckenladung die ganze Donau entlang. In Österreich befand sich am Wallersee in Salzburg eine Sammelstelle für Schnecken, hier wurde ein regelrechter Handel mit der Spezialität aufgezogen.

Ulmer Schachtel, Gedenken an eine beliebte Fastenspeise statt Fleisch. Seit Gedenken aß man in Österreich mehr Fleisch, als es anderswo üblich. Die Fastenspeise wurde deshalb als Prüfung empfunden. Daher die Interpretation.Ulmer Schachteln, in Ulm zu jener Zeit nach dem Bestimmungsort Wiener Zillen genannt, waren einfach konstruierte, bis zu 30 Meter lange Boote, die zum Schutz wertvollerer Ladung und von Passagieren mit einem Hausaufbau auf dem Deck versehen waren. Sie trieben mit Stangen gelenkt auf der Donau flussabwärts.