Wiener Schnecken aus dem Hause Gugumuck

1950_Interview für Rot Weiss Rot
ANNO 1950: Interview mit Urgroßvater für Rot Weiß Rot
1941_Johann Gugumuck
ANNO 1941: Großvater Johann Gugumuck
1933_August Hof
ANNO 1933: Rothneusiedler Jugend am Gugumuck-Hof
1932_Mai Garten
ANNO 1932: In Gugumuck's Garten
1931_Gugumuck Geschwister
ANNO 1931: Großvater mit seinen Geschwistern
1925_Wiener Gemuesemarkt
ANNO 1925: Gugumucks Suppengrün am Naschmarkt
1917_Gugumuck
ANNO 1917: Urgroßeltern mit ersten Kindern
1892_Johann Gugumuck mit 15 Jahren
ANNO 1892: Urgroßvater Johann Gugumuck links mit 15 Jahren
Rothneusiedl
1976_Grenzsteine
ANNO 1976: Andreas Gugumuck
1966_Traktor_1
ANNO 1966: Großvater mit Kindern am Traktor
1965_gugumuck_1
ANNO 1965: Am Gugumuck-Hof
1961_gugumuck_6
ANNO 1961: Mähdrescher am Hausacker
1961_gugumuck_5
ANNO 1961: Mähdrescher
1961_gugumuck_4
ANNO 1961: Erdapfelernte
1961_gugumuck_3
1961_gugumuck_2
ANNO 1961: Erdapfelernte
1961_gugumuck_1
ANNO 1961: Picknick mit Großmutter während Erdapfelernte
1961_Erdapfelernte_4
1955_Zuckerrüben
ANNO 1955: Einfahren der Zuckerrübenernte
1954_gugumuck_2
ANNO 1954: Kutsche im Gugumuck-Hof
1953_Kutschenausfahrt
1953_gugumuck_2
1952_Nachrichten
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Familie Gugumuck aus Rothneusiedl

Gugumucks Ursprung


Der Stammvater unseres Zweiges ist Sebastian Gugumuck (1701-1781).

Er stammte aus dem Kreise Leibnitz in der Steiermark, wo der Familienname schon ein Jahrhundert davor weit verbreitet war.

Als Sebastian Gugumuck 1728 in Oberlaa heiratete, wird er als zu Neusiedl wohnhaft bezeichnet. Lt. Grundbuchakten hat er Haus und Hof seiner Schwiegereltern Kugler übernommen und wohnte bei seinem und seiner Frau Tod in Neusiedl Nr. 4 – später Nr. 16 und heute Nr. 44.

Der Name Gugumuck stammt ursprünglich aus urgermanischen Zeiten und bedeutet so viel wie “der mächtig Lachende”. Er setzt sich aus den beiden Wortstämmen GUG – laut lachen (vgl. althochdeutsch gaucalan) und MUCK zusammen.

Er könnte sich aber auch aus Wasserwörtern „Gug“ (= „Sumpf“) der dort siedelnden Kelten und dem Wort „Mog“ der Indogermanen mit der Bedeutung „feucht, sumpfig, moorig, morastig, modrig, matschig“ zusammensetzen. Der bekannteste Träger dieser Namensvariante war: Gallus Guggumos, (ca. 1590 – ca. 1669), Kammerdiener, Hoforganist und Komponist des Herzogs Albrecht von Bayern.



Rothneusiedl Anno 1818 mit Gugumuck-Hof Nr. 16

Dorfrichter Johann Gugumuck

Sein Sohn Johann Gugumuck (1738-1816) war ab 1787 Richter in Rothneusiedl und verfasste die Grenzbeschreibung Rothneusiedls.

Benutze Archivalien: UW 79, Ther. Fass. 817, Jof. Fass. UW 26, Besitzerbogen UW 591

Aus dem Heft “Rothneusiedl, Ein Blick in die Vergangenheit”, Dr. Franz Pilshofer, 1991

Diese nimmt bei der 2. Ried, und zwar bei der Ödenbürger Straße (jetzt Himbergerstraße) nächst der Brücke ihren Anfang, läuft zwischen der Oberlaaer Grenze und den in den 2. Ried beschriebenen Krautgärten nach einem Graben bis zum Altbach. Von da den Altbach oder Liesinger Bach aufwärts bis zu einem Marchstein, so Inzersdorf von Rothneusiedl scheidet und rechts 773 et T.links ber 773Ts bezeichnet ist. Von diesem Marchstein 207 Klafter links aufwärts bis zum 2.Stein, welcher rechts mit 773 ot J bezeichnet ist. Von diesem gerade 551 MM aufwärts bis zum 3. Marchstein, welcher links mit 763 et TS bezeichnet ist. Von diesem 90 MM gerade bis zum 4. Stein, der rechts mit 772 et T und links mit 772 et TS bezeichnet ist. Von dannen 10 Klafter links nach der Vösendorfer Freiheit, wo sich ein Marchstein befindet, so rechts mit 772 und H et T gezeichnet. Von diesem 13 Klafter rechts bis zur Hennersdorfer Freiheit, wo sich 3 Freiheitssteine, und zwar von Vösendorf, Rothneusiedl und Hennersdorf befinden. Von dannen links nach der Hennersdorfer Freiheit 124 Klafter bis zum ersten Stein, so rechts mit 763 et HL und links 763 TS gezeichnet. Von diesem gerade bis zum zweiten und 113 Klafter bis zum dritten, dann 209 Klafter bis zum vierten Stein, so alle wie der erste gezeichnet sind. Von diesem 87 Klafter bis zum fünften Stein, wo nur links mit 759 et TS bezeichnet. Von dannen gerade 81 MM bis zum 6.Stein, so rechts mit 763 et HL und links mit 763 TS bezeichnet ist. Von dannen links nach einem Maßstein, so zwischen den Wallnerischen und achauischen Äckern Neusiedl von Oberlaa scheidet, worauf sich in gerader Linie bis zum Altbach 5 Marchsteine befinden, so rechts mit 773 M et D bezeichnet sind und bis dahin 112 Klafter mißt. Von dannen links dem Liesinger Altbach aufwärts bis zur Ödenburger Straße nächst der Brücke, allwo die Neusiedler Grenze ihren Anfang genommen. Schloß Neusiedl, 16. August 1787 Johann Gugumuck als Richter

Stammbaum

Sohn von Dorfrichter Johann Gugumuck, Johann Baptist Gugumuck (1798-1879) heirate 1824 Eva Wieselthaler. Deren Sohn Franz Gugumuck (1826-1903) ist als 66-Jähriger am ersten Familienfoto zu sehen. Als 15-Jähriger ist auch der spätere Hofübernehmer Johann Gugumuck (1877-1959), als zweiter von rechts, zu sehen.

1892_Johann Gugumuck mit 15 Jahren, die Familiengeschichte geht über Generationen und die Landwirtschaft ist seit 1720 in FamilienbesitzErstes Familienfoto aus dem Jahr 1892

Türkenkugel am Taubenkobel

Bis zum Jahr 1954 stand am Hof ein Taubenkobel, in dem eine echte Türkenkugel eingemauert war. Heute steht dort die neu errichtete Wiener Schneckenmanufaktur. Die Türkenkugel ziert nun den Dachgiebel der Manufaktur.

1947_Taubenkobel bis 1954 mit einer echten Türkenkugel

Suppengrün aus Rothneusiedl am Wiener Heumarkt

Johann Gugumuck (1877-1959) baute Feldgemüse an und bewirtschaftete einen großen Stall mit Vieh. Unterstützt wurde er von seiner Frau und seinen fünf Kindern – Johann, Franz, Hermine, Elisabeth und Karl. Zweimal die Woche fuhr die Bauernfamilie mit dem Pferdewagen auf den Heumarkt, der sich heute im ersten Wiener Gemeindebezirk befindet. Dort wurde das Rothneusielder Feldgemüse verkauft.

1925_Wiener Heumarkt, über Generationen baute Familie Gugumuck Feldgemüse in Rothneusiedl an. Seit Generationen führt die Familie Gugumuck den Hof Johann Gugumuck baute Feldgemüse in Rothneusiedl an und hatte einen großen Stall mit Vieh.Anno 1925: Gugumuck's Suppengrün am Wiener Heumarkt

Johann übernahm den Hof

Nach dem Tod des Vaters 1959 übernahm der erstgeborene Sohn Johann Gugumuck (1913-1979) den Gugumuck-Hof und widmete sich einer besonderen Leidenschaft, der Botanik. Im Jahr 1953 heiratete Johann die Oberlaaer Bauerntochter Leopoldine Gilly. Gemeinsam hatten sie drei Töchter: Elisabeth, Helga und Waltraud.

1965, Johann der Erstgeborene übernahm den Hof und widmete sich mit Leidenschaft der Botanik

Pioniergeist der Familie

Johann setzte schon früh auf sanfte Landwirtschaft und lehnte das Spritzen von Chemie ab. Er züchtete gelbe Pfingstrosen, gelben Flieder, Feigenbäume und brachte durch Veredelung fünf verschiedene Apfelsorten auf einem Baum hervor. Bei der Internationalen Gartenschau erhielt er für seine Petersilienwurzeln mehrmals eine Auszeichnung. 1964 in Silber und 1974 in Bronze. Er machte sich auch mit Erdäpfeln der Sorte Sieglinde einen Namen. Nach seinem Tod führte seine Frau Leopoldine die Landwirtschaft im Kleinen weiter.

1961, Ohne Chemie und sanfte Landwirtschaft erreichte Johann Auszeichnungen bei der internationalen Gartenschau

Andreas übernimmt den Gugumuck-Hof

Nach 10 Jahren in der IT-Branche und 2 Jahren als Nebenerwerbs-Schneckenzüchter übernahm Andreas Gugumuck im Jahr 2010 den Gugumuck-Hof und widmet sich seitdem ganz der Etablierung einer vergessenen Tradition – der Wiener Schnecken Zucht.

2011 wurde die Wiener Schnecke als “Slow Food – Arche des Geschmacks”-Produkt von der Internationalen Slow-Food-Kommission aufgenommen.  

2012 wurde er in der Hofburg mit der Trophée Gourmet ausgezeichnet und im Europäischen Parlament zum “Best Young Farmer of Europe” gekürt.

2016 erfolgte die Eröffnung der Wiener Schnecken Manufaktur mit Hof-Bistro und Hof-Laden.

2018 gründet Andreas den Verein Zukunftsraum Rothneusiedl.

2019 gründet er mit den Wiener Stadtlandwirten die Genossenschaft Zukunftshof und schließt mit dem Wohnfonds Wien einen Nutzungsvertrag über die Nachnutzung des Hascha-Hofs ab.

2020 eröffnet er die Gartenbar.

Andreas Gugumuck, 17.6.2010, Vienna

Und jetzt geht es um die Zukunft im Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl

Beim Zukunftshof ging es von Anfang an um mehr als „nur“ um den Erhalt des historischen Haschahofs. Denn der Zukunftshof, eingebettet in der dörflich und von der Landwirtschaft geprägten Umgebung von Rothneusiedl, Ober- und Unterlaa, ist von über 125 ha fruchtbarstem Ackerland umgeben, das gleichzeitig ein künftiges Stadtentwicklungsgebiet der Stadt Wien darstellt.

Am Zukunftshof haben sich engagierte Raumpionier:innen aus verschiedensten Disziplinen gefunden, die sich gemeinsam die Frage stellen, wie die Stadt der Zukunft in Rothneusiedl aussehen soll.

Im Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl um den Zukunftshof bietet sich nun die einmalige Chance, von Anfang an auch produktive, landwirtschaftliche Elemente zu integrieren. Der Zukunftshof soll demonstrieren, wie in einem urbanen Gebiet produktive Stadtlandwirtschaft betrieben werden kann. Aus den am Hof gewonnen Erfahrungen sollen praxisorientierte Leitfäden für die verschiedenen Stakeholder aus Politik, Wirtschaft, Planungs- und Baugruppen entwickelt werden. Diese können Leitbilder für neue Stadtteile, kooperative Planungsverfahren und Bauträgerwettbewerbe sein.

www.zukunftshof.at