Wie überwintern Weinbergschnecken?
Die Vorbereitung auf die Winterruhe bzw. Winterstarre beginnt bereits bei Tagestemperaturen von +8° C. Im Herbst bereitet sich die Weinbergschnecke aufs Überwintern vor. Dazu verschließt sie ihr Gehäuse mit einem Kalkdeckel und gräbt sich ihr eigenes Winterversteck. Mit ihrem Fuß hebt sie ein Erdloch aus, zieht zur Isolierung noch Pflanzenteile in ihr Versteck und zieht sich dann zur Winterruhe zurück. Abschließend wird die Höhle von innen mit Erde verschlossen.
Drüsen des Mantels sondern für den Kalkdeckel ein kalkhaltiges Sekret aus, das an der Luft zu einem harten Deckel, dem Epiphragma, erstarrt. Dieser Verschluss ist aber nicht luftdicht, da sonst die Schnecke ersticken würde. Die Schnecke zieht sich ins Innere der Schale zurück und atmet dabei Luft aus der Mantelhöhle aus. Dadurch entsteht ein Luftpolster, der für eine weitere Isolierung sorgt.
Stoffwechselbiologische Veränderungen ermöglichen erst das Überleben der Schnecke bei tiefen Temperaturen. Während der Kältestarre sind die meisten Lebensfunktionen (z. B. Atmung, Herzfunktion) herabgesetzt. Nach dem Erwachen aus der Kältestarre sind Weinbergschnecken ausgehungert und dehydriert. Sie verlieren während der Winterphase etwa 10 – 15 % ihres Ausgangsgewichts, das sie über mehrere Wochen im Frühling wieder ausgleichen können.
Gut eingedeckelte Schnecken vertragen kurzfristig auch extrem niedrige Temperaturen, im Experiment bis – 100° C. Während nicht eingedeckelte Exemplare, von Frost überrascht bereits bei -1° bis -2° C verenden.