Wiener Schnecken aus dem Hause Gugumuck

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Schneckenfarm

Arbeiten im “Schnecken”-Tempo

Urbane Landwirtschaft

Neue Konzepte der urbanen Landwirtschaft können die Umwelt wesentlich entlasten. Am Gugumuck-Hof nehmen wir mit unserer Weinbergschnecken-Zucht eine Vorreiterrolle ein. Im Gegensatz zur herkömmlichen Fleischproduktion wachsen Schnecken ressourcenschonender auf. Durch den Wegfall von Kraftfuttermittel und Gülle, weniger Treibhausgasen und einem geringeren Wasser- und Flächenverbrauch, sind sie eine umwelt- und klimaschonende Alternative zur konventionellen Fleischproduktion. Schnecken benötigen 85 % weniger Futtermittel als Rinder, um ein Kilogramm Muskelfleisch, mit auch noch mehr Protein, zu erzeugen.

Wir unterstützen Slow Food und sind mit unserer Schneckenzucht ein Arche des Geschmacks.

Vorreiterrolle der Futurefarm Schneckenfeld Guguuck-Hof, Konzepte für urbane Landwirtschaft können die Umwelt entlastenSonnenuntergang nach einem Regen

Naturnahe Aufzucht

Die Aufzucht unserer 200.000 Weinbergschnecken erfolgt naturnah, ohne Einsatz von Chemie. Die Tiere leben auf unserem Gemüseacker mit kalkhaltigem Boden in natürlicher Freilandhaltung. Wir füttern sie mit Pflanzen aus der eigenen Landwirtschaft und mit Suppengrün aus der direkten Nachbarschaft. Dazu gibt es ein Bio-Spezialfutter aus regionalen Mühlen und Kalk, den sie zum Aufbau ihres Häuschens benötigen.

Schnecken brauchen weniger Platz als andere Nutztiere. Unsere Schneckenfelder sind ca. 2000 m² groß und grenzen unmittelbar an den Gugumuck-Hof an. Sie werden von zwei Zäunen umgeben: Mit dem äußeren Zaun halten wir Wildtiere wie Feldhasen, Rehe und Fasane ab. Sie kommen bei uns am Wiener Stadtrand recht häufig vor. Am Innenzaun errichten wir mit Rapsschmierfett und Salz eine biologische Barriere, damit die Schnecken nicht das Weite suchen. Riechen Schnecken nämlich Salz, drehen sie einfach um.

Schnecken-Feld am Gugumuck-Hof, Farm 2 Table. Die naturnahe Aufzucht unserer 200.000 Weinbergschnecken erfolgt, ohne Einsatz von Chemie. Die Tiere leben auf unserem Gemüseacker in Freilandhaltung.

Schnecken brauchen es feucht

Weinbergschnecken sind vor allem nachts und bei feuchtem Wetter aktiv. Das schützt sie vor Feuchtigkeitsverlust. Wenn es sehr heiß ist, berieseln wir die Schnecken in der Nacht mit einem feinen Sprühregen. Dieser simuliert den Morgentau. Regnet es jedoch zu stark, dann klettern die Schnecken an den Holzlatten hoch. Es sind die aufsteigenden Dämpfe aus dem Boden, die sie nicht mögen.

Wiener Schnecken-Manufaktur Gugumuck, Schnecken brauchen es feucht. Schützt vor Feuchtigkeitsverlust. Sie werden berieselt, simuliert Morgentau.

Liebeskammer für Schnecken

Im Frühjahr startet die Paarungszeit der Weinbergschnecken. Sie dauert bis in den frühen Sommer hinein. Ob zwei paarungsbereite Schnecken zusammentreffen, ist nicht ganz dem Zufall überlassen. Sie besitzen am Kopf eine Lockstoffdrüse. Mit dieser locken sie andere paarungsbereite Schnecken an.

Im ehemaligen Schweinestall am Gugumuck-Hof, haben wir den Schnecken eine Liebeskammer eingerichtet. Mit einem klug durchdachten und artgerechten System, simulieren wir den Wonnemonat Mai und so halten wir die Weinbergschnecken in Paarungsstimmung. Die abgelegten Eier sammeln wir händisch ein und gewinnen so unsere Spezialität, den Wiener Schneckenkaviar oder Wiener Schneckenperlen.

Schneckenperlen, mit Andreas Gugumuck, Wir simulieren den Wonnemonat Mai für die Paarungsstimmung und ernten Wiener Schneckenkaviar oder Schneckenperlen

Unsere Schneckenernte

Am Gugumuck-Hof in Rothneusiedl züchten wir zwei Arten von Weinbergschnecken: die heimische Helix Pomatia und die Helix Aspersa Maxima. Letztere stammt ursprünglich aus dem südlichen Europa. Aufgrund der Klimaerwärmung wandert sie immer weiter Richtung Norden. Diese beiden Arten unterscheiden sich biologisch, wie auch geschmacklich.

(c) Andreas Gugumuck, bei der Escargots-Pflege, Am Gugumuck-Hof züchten wir zwei Arten Weinbergschnecken: die Helix Pomatia und die Helix Aspersa Maxima. Letztere stammt aus dem südlichen Europa.

Die kräftige Helix Pomatia

Die Helix Pomatia ist eine relativ große Schnecke mit hellem Häuschen. Sie braucht etwa zwei Jahre, bis sie ausgewachsen ist. Sie kann nur einmal im Jahr, im Frühling nach der Paarungszeit geerntet werden. In der zweiten Hälfte des Jahres hat sie bereits zu viel Kalk in ihr Fleisch eingelagert, um den Deckel für den Winterschlaf zu bilden. Wenn es kalt wird, schläft diese Schneckenart im Erdloch. Sie zeigt sich erst im Frühling wieder, wenn es wärmer wird.

Die Helix Pomatia überzeugt mit ihrem kräftig nussigen Geschmack. Sie eignet sich hervorragend für unseren beliebten Klassiker, gratinierte Wiener Schnecken mit Kräuterbutter.

Helix Pomatia, Escargots am Gugumuck-Hof überzeug durch kräftig nussigem Geschmack ist perfekt für gratinierte Schnecken in KräuterbutterCredits: Philip Horak

Die feine Helix Aspersa Maxima

Die Helix Aspersa Maxima wächst schneller und trägt ein dunkles Haus mit Streifen. Sie bildet im Herbst keinen Kalkdeckel aus und ist daher nicht frostsicher. Dadurch kann sie zweimal im Jahr gesammelt werden. Jene Schnecken, die nicht weiterverarbeitet werden, überwintern schlafend in einem temperierten Keller. Im Frühling, wenn sich das erste Blattgrün auf den Feldern zeigt, bringen wir sie wieder aufs Schneckenfeld und sie wachen auf.

Die Helix Aspersa Maxima hat einen feinen, eleganten Geschmack. Sie eignet sich hervorragend zur Zubereitung zahlreicher Schneckengerichte, wie beispielsweise unser Wiener Schnecken Ragout und unsere Wiener Schnecken in Balsamicozwiebeln.

Liebeskammer: Simulieren den Wonnemonat Mai. So kommen die Schnecken in Paarungsstimmung.So gewinnen wir den Wiener Schneckenkaviar oder Schneckenperlen